Seit Jahrzehnten wird an einer 3D-Darstellung von Bild und Film experimentiert. In den 70ern gab es Ansätze seitens der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF. Wer in den Genuß der dritten Dimension kommen wollte, benötigte eine entsprechende 3D-Brille: die Anaglyphenbrille.
Dieses seltsame Gestell aus Pappe bestand nur aus den zwei Farbfolien Rot und Grün bzw. Rot und Blau. Man wollte dem Zuschauer das mediale Bilderlebnis der dritten Dimension servieren, was aber letztlich nicht so richtig gelang. Dann war für lange Zeit Ruhe vor der 3D-Kulisse. Unter der Oberfläche wurde jedoch weiter geforscht und getüftelt.
Seit einigen Jahren sind 3D-Fernseher auf dem Markt, was fehlt sind die notwendigen Filme. Geändert hat sich auch die Brille. Statt Pappmachè gibt es High-Tech auf die Nase in Form der 3D-Shutterbrille. Und den Stand der 3D-Technik konnten wir vor einigen Wochen auf Einladung eines Radiosenders bewundern. Der Kinofilm „Ice Age 4 – voll verschoben – in 3D“ war richtig sensationell. Die Figuren liefen durchs Kino, und wir als Zuschauer quasi mitten drin im Film. Über das mittlerweile ausgelatschte Thema des Kinofilms kann man geteilter Meinung sein, doch die 3D-Illusion war atemberaubend.
Was für Film geht, geht natürlich auch in der Fotografie. Mittlerweile gibt es technisch halbwegs ausgereifte 3D-Kameras. Wobei die Darstellung der dritten Dimension keine große Zauberei ist. Das jeweilige Bild muss nur zweimal leicht versetzt auf dem Papier ausbelichtet werden, und schon ist die räumliche Darstellung mit Hilfe einer 3D-Brille verfügbar. Wie so etwas in naher Zukunft aussehen kann, wurde im Kinofilm „Harry Potter“ mit den lebenden Bildern gezeigt. Somit erhalten kommende Ausstellungen eine völlig neue Erlebniswelt, und Galerien dürften sich über Besucherströme freuen.
Fotografien in 3D sehen zunächst einmal unscharf aus. Als Beispiel eines meiner Fotos aus Fuerteventura:
Meine bisherigen Experimente in Richtung 3D-Print sind zwar halbwegs von Erfolg gekrönt, doch irgendwas fehlt. Hier werden Papierhersteller wie Ilford, Kodak und Adox gefragt sein, um den Besucher Teil des Bildes werden zu lassen.
Derzeit befindet sich die Entwicklung aber noch in der Experimentierphase. Doch es wird nicht mehr lange Dauern bis der erste Werbespot als 3D gesendet wird. Und dann fängt mediale Unterhaltung richtig an. Wenn wir bei der Zahnpastawerbung die Zahnbürste halten dürfen, während wir einen Blick in Richtung Stimmzäpchen werfen, dann sind wir mitten drin. Auch aus der Medizin werden wir Bilder und Filme mit atemberaubenden Einstellungen serviert bekommen. Eine Kamerafahrt in 3D durch unseren Körper. Auch die schon erwähnten Ausstellungen dürften dann zum visuellen Hochgenuß erlebbar werden.
Auf diesen Zeitpunkt bin ich nicht nur gespannt, ich freue mich seit meinem Kinobesuch richtig auf die kommende Technikgeneration.
Auch das Internet wird sich mit der 3D-Technik verändern. Interaktive Webseiten begrüßen den Besucher per Handschlag, und Kontaktformulare werden durch den Bildschirm gereicht.
Hier eine kleine 3D-Anwendung als Beispiel. Der Internet Explorer ab Version 7 muss wahrscheinlich in den Kompatibilitätsmodus geschaltet werden, um das 3D-Objekt zu sehen. Mit dem Mauszeiger kann das Objekt gesteuert werden. Auch Javascript muss aktiviert sein.
Klicken Sie hier für den 3D-Würfel: https://www.foto-dg.de/3dcube.htm